Well2Wheel
Aufgrund der Zunahme der fluktuierenden Stromeinspeisung auf der Verteilnetzebene und der zunehmenden Dezentralität des deutschen Energieversorgungssystems wird der Bedarf an Netzstabilisierungsmaßnahmen auf dieser Ebene in Zukunft deutlich anwachsen. Gegensteuernde Maßnahmen betreffen vor allem den verstärkten Einsatz von Stromspeichern, aber auch die Entwicklung von neuen Systemdienstleistungen.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens Well2Wheel soll untersucht werden, wie sich Elektromobilität als aktive Komponente in die Verteilnetzebene integrieren und netzgebietsübergreifend steuern lässt. Dafür steht das Verteilnetz der HSE, in dem bereits Smart-Grid-Infrastrukturen (virtuelles Kraftwerk, Smart Meter) vorhanden sind, als Testumgebung zur Verfügung. Im Vorhaben wird das Netz um ein mobiles Speichersystem in Form von 40 Elektrofahrzeugen erweitert. Es handelt sich hierbei um Fahrzeuge aus bestehenden Flotten, die im Laufe des Vorhabens von 80-100 Personen genutzt werden. Das Untersuchungsgebiet setzt sich aus fünf Netzzellen zusammen, wovon eine außerhalb des HSE-Versorgungsgebietes liegt. Im Projekt soll daher für alle ein gemeinsamer Kommunikationsstandard aufgebaut werden, um über den optimalen Ladezeitpunkt zu informieren:
- Kommunikation mit dem Fahrzeug
- Kommunikation mit den Ladepunkten/Nutzern über visualisierte Rot-/Grün-Phasen
- Kommunikation mit den Fahrzeugnutzern über SMS und Webapplikation
Innerhalb der Begleitforschung werden Praxistauglichkeit, Nutzerverhalten und Nutzerakzeptanz bewertet. Weiterhin sollen die durch mechanische, thermische und elektrische Beanspruchungen langfristig auftretenden Verschleißerscheinungen an Ladepunkten und Ladegeräten mit Hilfe von moderner Sensortechnik und einer speziellen Prüfvorrichtung untersucht werden. Außerdem steht dem Projekt das surPLUShome der TU Darmstadt zur Verfügung, das um die Komponente Elektromobilität erweitert werden soll.