Schonend

ist der Umgang mit Ressourcen, wenn auch das Vorher und Nachher mitberücksichtigt wird.

Viele Komponenten von Elektroautos benötigen Rohstoffe, die auf dem Weltmarkt knapper und teurer werden, so Lithium, Kobalt und seltene Erden. Da kein Fahrzeug ewig fährt und kein Bauteil dem Verschleiß entgeht, ist es wichtig, schon bei der Produktion zu berücksichtigen, dass einzelne Bestandteile später wiederverwertet (Recycling) oder wiederverwendet (Second life) werden können. Das mindert unsere Abhängigkeit von wichtigen Rohstoffen, schont die Umwelt, spart Geld – und kann sich so als Wettbewerbsvorteil der Hersteller erweisen. Für eine umfassende Anwendung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft beim Auto eignen sich Elektrofahrzeuge besonders, denn sie werden ohnehin in vielen Belangen neu konzipiert und designt.

Um eine Wiederverwertung von Materialien aus Elektrofahrzeugen effizient zu gestalten, benötigen wir neue Produktionsmethoden und kluge Konstruktionsideen. Auf der Basis eines ökologischen Gesamtkonzepts für Energie- und Stoffströme erfolgt dabei frühzeitig die Identifikation derjenigen Stoffe, deren Recycling einmal Priorität haben wird. Zudem ist die Entwicklung von Sammel- und Rückführkonzepten angezeigt, die dem Ziel einer möglichst hohen Rückgewinnungsquote entsprechen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Wiederverwendung einzelner Komponenten für andere Anwendungsbereiche. Das betrifft zum Beispiel Batterien, die nach längerer Laufzeit vielleicht nicht mehr den Anforderungen zur Energiespeicherung in Elektroautos genügen, an anderer Stelle aber durchaus noch sinnvoll verwendet werden können. Hier bedarf es ausgefeilter Testverfahren, mit Hilfe derer das Alterungsverhalten und der Zustand einzelner  Fahrzeugkomponenten analysiert und so der beste Zeitpunkt für den Austausch bestimmt wird. Und sowohl für Recycling von Materialien wie auch für Wiederverwendung von Komponenten gilt, dass sich Demontage beziehungsweise Austausch mit möglichst geringem Aufwand vollziehen. Auch das muss bereits bei der Konstruktion der Fahrzeuge berücksichtigt werden.

Die Kopplung von Produktentwicklung und Recyclingverfahren hat auch eine strategische Bedeutung für die deutsche Automobil- und Zulieferindustrie. Sie schafft sich dadurch einen Vorteil, der schon heute Kosten senkend wirkt und gleichzeitig auf zukünftige Wettbewerbsfähigkeit gerichtet ist.