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Elektrofahrzeuge sind bislang noch durch hohe Anschaffungskosten und eine begrenzte Reichweite gekennzeichnet. Zwar sind durch die hohe Effizienz von Elektrofahrzeugen die Betriebskosten deutlich geringer als bei konventionellen Pkw – dennoch haben sie derzeit bei geringen Fahrleistungen ein schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis. Alternative Nutzungskonzepte könnten daher helfen, klimafreundliche Elektromobilität in Städten wirtschaftlicher zu machen. Flexibles Car-Sharing stellt in diesem Zusammenhang eine vielversprechende Option dar.
Doch wie umweltfreundlich sind flexible Car-Sharing-Konzepte mit Elektrofahrzeugen im Vergleich zu denen mit konventionellen Pkw wirklich? Wer nimmt die Fahrzeuge in Anspruch, wie werden sie genutzt und wie zukunftsfähig sind flexible Car-Sharing-Konzepte? Das untersuchen das Öko-Institut und das ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung am Beispiel des Daimler-Tochterunternehmens car2go in einem Zeitraum von 3,5 Jahren.
Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die kurz-und langfristigen Effekte des Verkehrsverhaltens empirisch untersucht. In diesem Zusammenhang interessieren eine veränderte Nutzung des eigenen Pkws, wie auch mögliche Verlagerungseffekte von Verkehrsmitteln wie dem ÖPNV und Fahrrad zum Car-Sharing. Im Fokus der Analysen steht die Quantifizierung der Umwelteffekte. Zudem werden die Attraktivität und Akzeptanz des Car-Sharing an sich und der Einsatz von Elektroflotten in diesem System untersucht.
Dazu werden mehrere Nutzerbefragungen über einen Zeitraum von zwei Jahren an zwei unterschiedlichen Car-Sharing-Standorten durchgeführt: In Köln setzt car2go Autos mit Verbrennungsmotoren ein, in Stuttgart ist die Fahrzeugflotte ausschließlich batterieelektrisch betrieben. Zusätzlich zu den car2go Nutzern wird jeweils eine Kontrollgruppe aus Nicht-Car-Sharing-Teilnehmern an den beiden Standorten befragt.
Ein weiteres Ziel des Forschungsvorhabens ist es, übergeordnete Aussagen zum Nutzungspotenzial für flexible Car-Sharing-Konzepte zu treffen. Typische Nutzergruppen werden dafür charakterisiert und zusammen mit den Untersuchungen zum Akzeptanzverhalten werden die Gesamtpotenziale für flexible Car-Sharing-Konzepte in Deutschland und zur CO₂-Vermeidung anhand von Szenarien bestimmt. Im Verlauf des Vorhabens werden die Forschungsergebnisse im Rahmen von Stakeholder-Workshops vorgestellt und diskutiert.
Als Ergebnis wird eine ökologische Gesamtbewertung des Einsatzes von Elektromobilität in flexiblen Car-Sharing-Konzepten vorliegen. Zudem kann der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Car-Sharing als Baustein multimodaler Mobilitätskonzepte in Hinblick auf die Marktdurchdringung und Umweltentlastungeffekte langfristig beurteilt werden.