E3-VN

Integration von EE und E-Mob in Verteilnetze: Optimierung und Ausgestaltung von Kapazitätsallokationsmechanismen und Netzausbau

Nicht nur der vermehrte Zubau an fluktuierenden, erneuerbaren Energien kann die Belastungen in den deutschen Stromnetzen ansteigen lassen, sondern auch der anvisierte Ausbau der Elektromobilität. Elektrofahrzeuge sind leistungsstarke Stromverbraucher, die derzeit vornehmlich ungesteuert und ohne leistungsfähige Ladetechnologien über das normale Haushaltsstromnetz aufgeladen werden. Auf diese Weise nehmen aber insbesondere auf der Verteilnetzebene die Belastungen zu. Um dem langfristig entgegenwirken zu können, müssen die Netze verstärkt werden sowie die technischen als auch regulatorischen Voraussetzungen für das gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen geschaffen werden. Eine systematische Untersuchung, die den elektromobilitätsbedingten Netzausbaubedarf ganzheitlich für die Verteilnetzebene in Deutschland betrachtet und dabei auch das Zusammenspiel mit den erneuerbaren Energien berücksichtigt, gibt es bislang noch nicht. Ebenso fehlt es an Erkenntnissen über das Potenzial alternativer Maßnahmen wie der Zuteilung von Netzkapazitäten.

Im Vorhaben soll daher mit Hilfe energietechnischer, energiewirtschaftlicher und institutionenökonomischer Analysen die optimale Integration von Elektromobilität, gekoppelt an erneuerbare Energien, in die deutschen Verteilnetze untersucht werden. Anhand typischer Verteilnetze, die in einem lastflussbasierten Netzmodell auf Basis realer Netze abgebildet werden, und mit Hilfe von Elektromobilitätsausbau-, Energie- und Ladeszenarien soll dann der lokale Netzausbaubedarf bis zum Jahr 2030 ermittelt werden. Die ökonomische Analyse von Instrumenten zur Zuteilung von knappen Verteilnetzkapazitäten, wie z. B. Bepreisung und Verlosung von zeitlichen Slots, bildet die Voraussetzung für einen Kostenvergleich mit den zuvor ermittelten Netzausbauinvestitionen. Weiterhin sollen die Anreiz- und Regulierungsansätze für den Netzzugang von Elektrofahrzeugen untersucht werden und rechtliche Rahmenbedingungen wie die Anreizregulierungsverordnung (ARegV) im Hinblick auf die Integration von Elektromobilität analysiert und weiterentwickelt werden.

Im Ergebnis sollen Konzepte, die die gesamtwirtschaftlichen Kosten des Netzintegrations- und Ausbauprozesses von Elektromobilität minimieren, und entsprechend ausgestaltete, politische Handlungsempfehlungen vorliegen.

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