BEAR

Batterieelektrische Abfallentsorgung mit Roboterunterstützung

Im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge der Klasse N3 gibt es bisher keine alltagstauglichen rein elektrisch betriebenen Fahrzeugkonzepte für den Bereich der Abfallentsorgung. Gerade schwere Abfallsammelfahrzeuge mit ihren verschiedenen Nebenaggregaten besitzen eine hohe Komplexität der elektrischen Systeme.

Im Rahmen des Vorhabens „BEAR – Batterieelektrische Abfallentsorgung mit Roboter-unterstützung“ soll ein rein elektrisch betriebenes Abfallsammelfahrzeug entwickelt und aufge-baut werden. Es soll derart ausgelegt sein, dass es eine Geschwindigkeit von 80 km/h er-reichen kann. Auch die Nebenaggregate (Klimatisierung, Lenkkraftunterstützung, Druckluft-bereitstellung, Bordnetzversorgung usw.) sollen vollständig durch elektrisch angetriebene Systeme ersetzt werden. Ein weiteres Ziel des Projekts stellt die Erforschung der erforderlichen Batterieauslegung dar. Hierbei wird eine Batterielebensdauer von mindestens acht Einsatzjahren angestrebt. Im Zuge der Untersuchungen zur Batteriedimensionierung soll zusätzlich ein allgemeines Tool zur Planung der Batteriekapazität entwickelt werden.

Neben der Fahrzeugentwicklung liegt der zweite Schwerpunkt des Vorhabens in der Untersuchung und Entwicklung eines optimalen Ladekonzepts. Dafür werden zwei Ladevarianten untersucht, zum einen das direkte schnelle Aufladen der Batterie und zum anderen ein Batteriewechselkonzept. Dabei wird für beide Ladekonzepte ein weitestgehend autonomes Ladeverfahren durch den Einsatz von Robotern angestrebt, welches den reibungslosen Einsatz des Nutzfahrzeugs in dem ihm zuge-wiesenen Aufgabengebiet ermöglichen soll.

Das im Projekt entwickelte Versuchsfahrzeug soll mindestens 12 Monate lang bei der Bremerhavener Entsorgungsgesellschaft im Realbetrieb erprobt werden. Dabei werden neben Daten zur Wirtschaftlichkeit und technischen Zuverlässigkeit auch Daten zur Klima- und Umweltwirkung des Fahrzeugeinsatzes erhoben. Die Projektergebnisse werden unter der Maßgabe generiert, wesentliche Erkenntnisse auch auf elektrisch betriebene schwere Nutz-fahrzeuge in anderen Einsatzbereichen (z.B. innerstädtische Logistik) übertragen zu können.  

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