Mini E 2.0
Durch starke Schwankungen bei fluktuierenden Energieerzeugern kann es zu Konflikten mit der Netzstabilität kommen, welche aus volkswirtschaftlicher Sicht am besten durch eine geeignete Speicherung überschüssiger Energie (z. B. Windenergie) auflösbar sind. Hier bieten sich Batterien von Elektrofahrzeugen als eine Möglichkeit unter mehreren an. Im Vorhaben MINI E wurden bereits
50 Fahrzeuge zur Durchführung eines Flottenversuchs eingesetzt, um die oben genannten Fragestellungen zu untersuchen. Im laufenden Projekt werden zusätzlich weitere 20 Fahrzeuge zur Durchführung eines erweiterten Flottenversuchs genutzt.
Insbesondere die im Vorläuferprojekt begonnenen Untersuchungen zu energiewirtschaftlichen und nutzerabhängigen Randbedingungen hinsichtlich der Wind to Vehicle (W2V) – Anforderungen können durch die höhere Fahrzeugzahl in diesem Vorhaben ausgeweitet werden. In dem laufenden Projekt ist es das Ziel, auf Basis wissenschaftlicher Analyse und unter Berücksichtigung von automotiven und energiewirtschaftlichen Anforderungen, die Anwendungsfälle und Nutzergruppen zu identifizieren, bei denen auf der Basis der Datenlage ein Mehrwert für das Konzept Wind to Vehicle(W2V) erwartet werden kann. Diese Anwendungsfälle und Nutzergruppen sollen gezielt im Rahmen eines Pkw-Feldversuchs untersucht und die aus dem Pilotbetrieb gewonnenen neuen Erkenntnisse für die erfolgreiche Umsetzung der Elektromobilität insgesamt genutzt werden.
Zudem hat es sich in vorangegangenen Projekten gezeigt, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur nicht in dem Maße in Anspruch genommen wird, wie es ursprünglich erwartet wurde. Die Kombination aus Fahrzeugreichweite und Lademöglichkeit zuhause lassen nur in wenigen Fällen einen Bedarf für das Laden im öffentlichen Raum entstehen. Für Nutzergruppen, die zuhause keine Lademöglichkeit haben, sind jedoch erweiterte Konzepte für das Laden im öffentlichen kaum erforderlich. Unter der Berücksichtigung neuer Anwendungsfälle und Nutzergruppen, insbesondere derjenigen, die nicht zuhause laden können oder von großen Flottenkunden, die Privatoder Geschäftsleuten ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen, dürfte sich der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur jedoch deutlich ändern.
Vor diesem Hintergrund soll ein Mehrwertdienst entwickelt und getestet werden, der aus einem Mobilitätsassistenten besteht, der kundengerechte Mobilitätspakete zur Unterstützung von Laden und Parken bereitstellt. Ziel ist es auch hier, durch gezielte Bereitstellung von Informationen die Fahrzeugverfügbarkeit am Netz zu erhöhen.
Das aktuell laufende Projekt stellt damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der integrierten klima- und energiepolitischen Vorgaben der Bundesregierung dar. Darüber hinaus stärkt es die Zukunftsfähigkeit der Schlüsselindustrien Automobil und Energie im globalen Wettbewerb und erfüllt damit auch industriepolitische Ziele.