Erste Elektro-Lkw für „Transportation in Charge“

Das Forschungsprojekt „Transportation in Charge“ ist der klimafreundlichen Logistik einen großen Schritt näher gekommen: Im Januar 2025 wurden die ersten schweren Elektro-Lkw (E-Lkw) erfolgreich in Betrieb genommen. Zwei der insgesamt zwölf im Rahmen des Projektes geplanten MAN eTGX wurden offiziell an die Behrens-Wöhlk GmbH & Co. KG übergeben. Die anschließende Überführungsfahrt von München nach Bremen verlief reibungslos und unterstreicht die Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit batterieelektrischer Nutzfahrzeuge. Sönke Stührmann, Projektleiter am Fraunhofer IFAM, erläutert die nächsten Schritte: „Die problemlose Fahrt hat uns einmal mehr davon überzeugt, dass E-Lkwein wichtiger Baustein in der Mobilitätswende sind. […] Am Fraunhofer IFAM werden wir jetzt die Daten der schweren Nutzfahrzeuge analysieren und die Erfahrungen unserer Praxispartner mit in unsere Analysen aufnehmen.“

Ladeinfrastruktur für E-Lkw in Gewerbegebieten – ein Schlüssel zur Mobilitätswende

Während der Schwerlastverkehr für einen erheblichen Anteil der CO₂-Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich ist, stellen E-Lkw einen zentralen Lösungsansatz zur Emissionsminderung dar. Für ihren flächendeckenden Einsatz sind jedoch effiziente und wirtschaftlich tragfähige Ladelösungen in Gewerbegebieten unabdingbar.

Hier setzt „Transportation in Charge“ an: Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Forschungsprojekt untersucht, wie Ladeinfrastruktur in Gewerbegebieten optimal implementiert werden kann. Dabei steht die betriebliche Mehrfachnutzung im Vordergrund.

Die Anschaffung der Fahrzeuge wird aus KsNI-Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr finanziert.

Großer Flottenversuch liefert wertvolle Erkenntnisse

Im Rahmen von „Transportation in Charge“ wird nicht nur die Ladeinfrastruktur erforscht, sondern auch der Betrieb von insgesamt 320 E-Lkw unterschiedlicher Gewichtsklassen (3,5 bis 40 Tonnen). Die Erkenntnisse aus diesem umfangreichen Flottenversuch fließen direkt in die Entwicklung von Lade- und Betriebsstrategien für den elektrischen Güterverkehr ein.

Die zentralen Fragen des Projekts:

  • Wie lassen sich Ladevorgänge in bestehende Logistikprozesse integrieren?
  • Welche Ladeleistungen sind für den reibungslosen Betrieb von E-Lkw erforderlich?
  • Wie können Unternehmen in Gewerbegebieten gemeinsame Ladepunkte nutzen?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit von E-Lkw-Flotten?

Starkes Konsortium aus Forschung und Industrie

„Transportation in Charge“ wird von einem interdisziplinären Konsortium aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen getragen:

  • Fraunhofer IFAM
  • RWTH Aachen (IAEW, ISB, HCIC)
  • PSI Logistics GmbH
  • Rhenus Home Delivery GmbH
  • Behrens-Wöhlk GmbH & Co. KG

Ausblick: Praxistaugliche Lösungen für die Logistikbranche

Mit den ersten E-Lkw auf der Straße beginnt nun die intensive Datenanalyse und Auswertung der Betriebserfahrungen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, skalierbare und wirtschaftliche Ladeinfrastrukturkonzepte für Logistikunternehmen zu entwickeln und den flächendeckenden Einsatz von E-Lkw zu beschleunigen.

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