Netz_eLOG
Die Energiewende mit dem Wandel von einer zentralen Energieerzeugung in Großkraftwerken hin zu einer dezentralen Erzeugung mit fluktuierender Einspeisung ist für die Netze eine große Herausforderung. Um dieser gerecht zu werden, ist die Nutzung von Flexibilitätsoptionen notwendig. Die Elektrifizierung des Verkehrssektors bietet durch die in den Fahrzeugen verbauten Speicher ein bislang kaum genutztes Flexibilitätspotenzial. Eine intelligente Netzintegration bietet die Möglichkeit, Prognosen von Netzlasten und der Stromproduktion aus dezentralen Erzeugungsanlagen bei den Ladevorgängen von Elektrofahrzeugen zu berücksichtigen. Gleichzeitig kann die Integration der Elektromobilität und insbesondere großer elektrifizierter Fuhrparks eine Herausforderung für Verteilnetzbetreiber darstellen. Besonders im Logistikbereich müssen aufgrund des Schichtbetriebs viele Fahrzeuge im gleichen Zeitfenster geladen werden.
Ziel des Verbundprojekts „Intelligente Netzintegration der elektrifizierten Logistik - Netz_eLOG“ ist die Entwicklung und Erprobung einer interoperablen Softwarelösung zur Ladesteuerung für elektrifizierte Fuhrparks. Diese soll am DPDHL Standort in Kleinmachnow installiert und anhand einer großen Flotte von 63 elektrischen Nutzfahrzeugen vom Typ Streetscooter WORK XL getestet werden. Die Software wird dabei die unterschiedlichen Kriterien des Flotten- sowie des Netzbetreibers zusammenbringen. Elementar ist dabei, dass die Anforderungen an die Verfügbarkeit der Nutzfahrzeuge gewahrt bleiben. Die entstehenden Auswirkungen und Flexibilitätsoptionen für das Stromnetz werden im realen Betrieb untersucht.
Die Übertragung der Ergebnisse zur Anwendung an weiteren Standorten ist ein zusätzlicher Schwerpunkt des Vorhabens. Zu diesem Zweck werden Simulationen unter Berücksichtigung verschiedener Konfigurationen, wie der Nutzung von bidirektionalem Laden, verschiedenen Netzsituationen, Kombination mit stationären Batteriespeichern etc. für unterschiedliche Fahrzeugklassen und Branchen durchgeführt. So soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse in die zukünftige Netzplanung einfließen können.
Zusätzlich werden im Projekt neue wirtschaftliche Anreizmodelle erarbeitet. Dazu werden auch Workshops mit Stakeholdern aus verschiedenen Fuhrparkbereichen abgehalten. Die Ergebnisse des Projekts werden auf Konferenzen vorgestellt und Anstrengungen im Bereich Normung und Standardisierung unternommen.