Welche Aussagen zum Klimavorteil der Elektromobilität sind realistisch? Machen Elektroautos schon mit dem heutigen Energiemix Sinn?

Lokale Emissionsfreiheit beim Betrieb ist ein klarer Vorteil von Elektrofahrzeugen. Die CO₂-Bilanz über die gesamte Energiekette hängt allerdings von den Emissionen bei der Energieerzeugung ab – dies trifft natürlich auch für alle anderen Antriebstechnologien und Energieträger zu, wie Erdgas Diesel oder Benzin.

Die Verteilung der Emissionen über den Lebensweg ist je nach Antriebsart sehr unterschiedlich. Während die CO₂-Bilanz des E-Fahrzeugbetriebs nur von den Emissionen der Strombereitstellung abhängt, verursachen herkömmliche Pkw dagegen den Hauptanteil der Gesamtemissionen im Betrieb. Wichtig beim Emissionsvergleich verschiedener Antriebsoptionen ist daher, dass eine Gesamtbetrachtung (Well-to- Wheel-Ansatz) stattfindet, die sowohl die direkten als auch die indirekten Emissionen des Fahrzeugantriebs berücksichtigt. Darüber hinaus bietet die Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment – LCA) einen noch genaueren Ansatz, denn hierbei werden neben Fahrzeugbetrieb und der dazugehörigen Energiebereitstellung auch die Produktion, Wartung und Entsorgung des Fahrzeugs berücksichtigt.

Eine solche Analyse der Klimabilanz eines Elektroautos über die gesamte Fahrzeuglebensdauer zeigt, dass die Treibhausgasemissionen eines batterieelektrischen Fahrzeugs selbst unter Berücksichtigung des heutigen deutschen Strommix geringer ausfallen als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Konkret zeigte die Analyse, dass die durchschnittlichen Emissionen des Elektroautos im Jahr 2015 zwischen 12 – 23 Prozent und im Jahr 2020 zwischen 20 – 29 Prozent unter denen des verbrennungsmotorischen Vergleichsfahrzeugs liegen. So oder so wird sich im Hinblick auf die Energiewende der Energiemix über 2020 hinaus stark ändern – langfristig machen E-Fahrzeuge deshalb in jedem Fall Sinn.