Deutsche Post schickt ersten Oberleitungs-Lkw auf den E-Highway
Als eines der ersten Logistikunternehmen in Deutschland schickt die Deutsche Post DHL einen vollelektrischen Oberleitungs-Lkw zum Testbetrieb auf die Strecke zwischen Lübeck und Reinfeld. „Wir wollen unsere Emissionen weiter reduzieren und sind bereit, dafür auch neue Technologien zu testen“, sagte Ingo Kutsch, Leiter der Niederlassung Kiel der Deutsche Post und DHL.
Der vom Hersteller Scania Deutschland auf den Namen „Berta“ getaufte Lkw wurde heute, 22. November 2023, an die DHL Group übergeben. Damit ist sie der zweite vollelektrische Oberleitungs-Lkw auf deutschen Straßen. Der Oberleitungs-Lkw der neuesten Generation wird auf dem fünf Kilometer langen „eHighway SH“ zwischen Reinfeld und Lübeck pendeln und währenddessen zusätzlichen Strom aus der Oberleitung beziehen. „Berta“ soll laut Plan täglich mehr als 80 Kilometer zurücklegen, während sie Brief- und Paketsendungen zu drei verschiedenen Verteilzentren in Hamburg und Lübeck transportiert. Zu Beginn der Pilotphase wird der Lkw von Dienstag bis Freitag im Einsatz sein, langfristig an sechs Tagen in der Woche. Über Nacht wird er zusätzlich an einer mobilen Ladestation am Briefzentrum Lübeck aufgeladen.
„Das Fahrzeug verfügt über neun Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 297 kWh“, erklärt Stefan Ziegert, Projektmanager für nachhaltige Transportlösungen bei Scania Deutschland. Die maximale Reichweite beträgt je nach Beladung, Fahrbahnuntergrund und Wetter bis zu 250 Kilometer. Insgesamt kann der 29-Tonner etwa 750 bis 900 Paketsendungen laden.
Dynamisches Laden als Plus
Scania-Experte Ziegert ist überzeugt, dass die neue Fahrzeuggeneration der Branche einen handfesten Effizienzvorteil bringt: Die Fahrzeuge können in den Akkus reichlich Energie speichern, die sie bei der Fahrt über den Stromabnehmer aufnehmen. „Der ganz große Vorteil der Oberleitungs-Lkw ist das dynamische Laden", betont Ziegert.
„Berta“ ist Bestandteil des „Feldversuchs eHighway in Schleswig-Holstein (FESH)“. Der Testbetrieb ist zunächst bis Ende 2024 geplant.