Förderprogramm des Bundes startet Antriebswende im ÖPNV
Die Förderung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat den Einsatz von E-Bussen in Deutschland erheblich vorangetrieben. Zu diesem Fazit kommt das Team der Begleitforschung im kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht unter dem Titel „Begleituntersuchung der Förderung von Elektrobussen im ÖPNV“. Der Bericht zieht eine Bilanz der Förderrichtlinie zur Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr für die Jahre 2018 bis 2023.
Die Untersuchung zeigt, dass die Anzahl der E-Busse auf deutschen Straßen während der Laufzeit des Förderprogramms von etwa 200 auf 2.640 gestiegen ist. Die E-Bus-Förderung leistete damit einen wichtigen Beitrag für den Start der Antriebswende im ÖPNV.
Erfolge der E-Bus-Förderung
Mit einer Fördersumme von rund 478 Millionen Euro unterstützte das BMWK 65 Verkehrsunternehmen in 13 Bundesländern bei der Anschaffung von insgesamt 1.489 batterieelektrisch angetriebenen Bussen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur. Dies entspricht etwa 56 Prozent des gesamten E-Bus-Bestands in Deutschland Ende 2023.
Für die ÖPNV-Betreiber bedeutete die Förderung ein deutlich geringeres wirtschaftliches Risiko. Zudem setzte sie industriepolitische Impulse. In insgesamt 50 Projekten führte die Förderung nicht nur zu einer höheren Anzahl an E-Bussen im straßengebundenen ÖPNV, sondern stärkte auch die Marktanteile deutscher Hersteller. Im Betrachtungszeitraum stieg der Anteil deutscher Hersteller an Batteriebussen von 18 Prozent im Jahr 2017 auf 63 Prozent im Jahr 2023 ([1], S. 65).
Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen
Bis zum Jahr 2030 planen die Verkehrsunternehmen in Deutschland, ihre E-Bus-Flotten weiter auszubauen. Auf Basis dieser Planungen wird erwartet, dass bis dahin mehr als 11.000 E-Busse im Einsatz sein werden, davon 85 Prozent Batteriebusse.
Trotz dieser positiven Entwicklung bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Kosten. Ohne staatliche Förderung sind Batteriebusse über ihren Lebenszyklus hinweg derzeit noch mehr als 25 Prozent teurer ([1], vgl. S. 247) als vergleichbare Dieselbusse. Das liegt vor allem an den hohen Anschaffungskosten. Expertinnen und Experten gehen jedoch davon aus, dass die Kosten für Elektrobusse bis 2030 deutlich sinken werden, hauptsächlich aufgrund voraussichtlich höherer Batteriekapazitäten sowie günstigerer Batterie- und Brennstoffzellentechnologien.
Über die Begleituntersuchung
Die wissenschaftliche Begleituntersuchung wurde von der PricewaterhouseCoopers GmbH WPG (PwC) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (ifeu), der CP/COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH, der Prognos AG und der European Electrical Bus Company GmbH (EEBC) im Auftrag des BMWK durchgeführt. Ziel war es, die Wirksamkeit der staatlichen Förderung zu evaluieren und den aktuellen Stand sowie die zukünftige Entwicklung des E-Bus-Marktes in Deutschland zu analysieren.
Quellen
[1] PricewaterhouseCoopers GmbH WPG (PwC), Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (ifeu), CO/COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH, Prognos AG & EEBC European Electrical Bus Company GmbH (EEBC) (2024). Begleituntersuchung zur Förderung von Elektrobussen im ÖPNV. Eine Bilanz der Förderrichtlinie zur Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr für die Jahre 2018 bis 2023 – im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).